Die Zeitung für den ultimativen Weltuntergang

Liebe treue Leserschaft, Danke für’s Vorbeischauen im August. Zuerst meine Gedanken zum Nationalfeiertag, danach stelle ich Ihnen Anaïs Dukakis vor.

Bestimmt sind Sie alle oder fast alle gut erholt aus den Sommerferien zurück und freuen sich auf die Geburtstagsfeier der Schweiz am 1. August. Das war nicht immer so, erst seit 1848 feiern wir diesen Tag der Confederierten Helvetier. Für alle die zuhause festen und es sich nicht nehmen lassen, die Reden von honorigen Mitgliedern der Gesellschaft von Adlis- bis Zäziwil anzuhören und dabei in die Glut des Höhenfeuers zu starren, ist wirklich Geburtstag. Die Reden werden, inhaltlich deckungsgleich, mit grossem Pathos vorgetragen, egal in welcher Landessprache. Da werden die Innovationskraft der Eidgenossen beschworen und deren Tugenden in höchsten Tönen gelobt. Innerlich freut sich männiglich auf die zu brätelnde Wurst über dem Feuer und ein guter Schluck soll nicht fehlen.

Ja, so war das bisher. Ja, bis ein so genannter Expertenrat im Schuldepartement Zürich auf die wunderbare Idee kam, am Kindergeburtstag Torten zu verbieten und statt dessen auf möglichst gesundes Grünzeug auszuweichen, damit schon die Kleinen lernen, dass eben so ein Geburtstag gar kein richtiges Fest mehr sein darf. Unterordnung, unter die herbei geredete Vernunft, heisst die Devise. So wären denn Cervelats und die Grillwurstschnecken am 1. August durch ausgestochene Rüeblihelvetias und Schweizerkreuzchen aus Radiesli ersetzt. Wer denn doch nicht ohne Gebratenes vom Feuer sein will, forme sich seinen Lieblingspolitiker oder Wirtschaftsboss aus Tofu, der schmeckt geröstet nicht mehr laberig, sondern kross wie wir uns Entscheidungen und Innovationen wünschen. Innovativ wären doch an den Himmel gelaserte Feuerwerke, kein Gestank und keine abgefackelten Scheunen mehr. Die Strophen des Schweizerpsalms eingeblendet und damit kein Papierverschleiss. Im Kleinen machen es doch urbane Eltern vor, die ihre Sprösslinge nur noch mit LED befunzelten Lampions an den Kinderumzug schicken. Ob es dann immer noch ein Fest ist?

Kalvarienwege und der Weltuntergang

Anaïs Dukakis, der Künstlername von Cornelia Kessler, ist freischaffende Malerin und Dichterin und lebt am Zürichsee. Ihre Werke sind einem beachtlichen Kreis von Kunstliebhabern durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland lieb geworden.

Unsere Künstlerin im August hat sich bildlich und textlich mit den Stationen verschiedener Weltuntergansszenarien beschäftigt. Kreuzwege oder Kalvarien werden sie genannt und stehen hier für Betrachtungen zum Weltuntergang. Die Prophezeiungen sind so alt wie die Menschheit und gerne hätte ich hier die Liste des amerikanischen Künstlers Loren Madsen zur Lektüre empfohlen. Aber es beginnt bereits der Supergau für den Nutzer neuer Medien. Da hat man einfach das System gewechselt. Irgendwie, wie der Name des neuen Produktes, sind alle Einträge aus andern Quellen eben in den Wolken und nicht mehr sichtbar. Fängt der Untergang schon hier an? Weiss jemand aus der Bloggemeinde wo die Liste hingekommen ist?

An dieser Stelle bedanke ich mich für die Blogeinträge. Die Gönnerseite wurde leider weniger angewählt. Schade, denn was wäre einfacher, als mit einer kleinen Gabe Teil eines künstlerisch wertvollen Projektes zu werden? Herzlichen Dank schon heute, wenn Sie sich mit einem Beitrag in unsere Gönnerliste eintragen.

Ich freue mich auf Sie im September, wenn ich über den idealen Reisebegleiter berichten werde
Ihr Markus Lumpert